
So, 21.09.2014 Spirituelle Strömungen im Dialog Symposium
Inspiration und Wissenschaft, Symposium zum 400-jährigen Jubiläum der Rosenkreuzer-Manifeste
mit Dr. Roger Kalbermatten, Prof. Dr. Fritz Siemsen, Charlotte Wegner, Andreas Neider, Prof. Dr. Ernst Peter Fischer, Prof. Dr. Peter Herrle
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–> Vortrag: Inspiration und Wissenschaft, Teil 1
–> Vortrag: Inspiration und Wissenschaft, Teil 2
–> Vortrag: Inspiration und Wissenschaft, Teil 3
Hermann von Helmholtz, der große Physiker des 19. Jahrhunderts, schrieb: „Einfälle treten plötzlich auf, ohne Anstrengung, wie eine Inspiration … Ich musste aber immer erst mein Problem nach allen Seiten … hin- und hergewendet haben.“
Der Atomphysiker Werner Heisenberg war „zutiefst erschrocken“, als er eine erste mathematische Fassung der neuen Atomtheorie auf dem Papier sah: „Ich hatte das Gefühl, durch die Oberfläche der atomaren Erscheinungen hindurch auf einen tief darunter liegenden Grund von merkwürdiger innerer Schönheit zu schauen.“
Kann man die Natur besser durch Ahnen und intuitives Schauen als durch rationales Abwägen verstehen?
Vor ca. 400 Jahren wurden die entscheidenden Weichen für die neuzeitliche Wissenschaft gestellt. Das rationale Denken, das empirische Forschen begann seinen Siegeszug. Heute wird zunehmend deutlich, dass auf diese Weise die Frage, was Wirklichkeit ist, nicht gelöst werden kann. Ganzheitliche Sichtweisen gewinnen daher an Bedeutung.
Im Jahre 1614 erschien eine Schrift, die damals europaweite Reaktionen hervorrief: die Fama Fraternitatis (der Ruf der Rosenkreuzer Bruderschaft). Sie wies auf die notwendige Synthese wissenschaftlichen und spirituellen Bemühens hin. Das archetypische Bild vom Menschen als
„Mikrokosmos“ wurde in seiner Bedeutung dargestellt.
Der Mensch ist danach nicht nur Natur-, sondern auch Geistwesen. Diese Zweifachheit ermöglicht ihm Inspirationen und Erkenntnisse zur Wirklichkeit.
Das Symposium will, zum Jubiläum der Fama Fraternitatis, Wege aufzeigen und den Blick schärfen für ein ganzheitliches Verstehen von Mensch und Natur – und Mut machen, die Wirklichkeit von Morgen zu gestalten.
1 Kommentar
Hermann Achenbach
Das Symposium in Stuttgart empfand ich als sehr wertvollen Beitrag der Stiftung Rosenkreuz zu aktuellen Fragen von Spiritualität und Wissenschaft. Der wunderbare Bogen wurde gespannt ausgehend von der Fama Fraternitatis als inspirierende innere Reise der Erkenntnis, die Dr. Roger Kalbermatten den Zuhörern plastisch näher brachte. Prof. Dr. Fritz Siemsen knüpfte profund, kenntnisreich und humorvoll die Fäden der großen Denker und Philosophen zu modernsten Erkenntnissen der Quantentheorie. Sehr spannend die Sichten der Theosophen auf die Wirklichkeit, die Charlotte Wegner mit einem Bericht über die Inspiration, wie sie Johannes Brahms erfuhr, verdeutlichte. Klärend und erleuchtend waren die anthroposophischen Erkenntnisse, wie Inspiration entsteht, die Andreas Neider in Anlehnung an den sog. Bologna-Vortrag von Rudolf Steiner vortrug. Prof. Dr. Ernst Peter Fischer hielt einen fesselnden und berührenden Vortrag über die Erkenntniswege und die möglichen wahrnehmenden Zugriffe auf die Phänomene hinter den Dingen. Die Situationen, wie sie Werner Heissenberg und Nils Bohr erlebten, brachten übersinnliches Erleben und eine starke Realität in eine erstaunliche Nähe und machten das Überspringen und die Verschränkung von Informationen und die dabei zu empfindende Freude bewusst. Prof. Dr. Peter Herrle schlug einen inspirierenden Bogen von den auf heiligem Boden oder im mythischem Raum entstandenen und heute noch lebendigen Menschensiedlungen zu den Nicht – Orten der Jetztzeit: Sehr zum Nachdenken anregend! Alles sehr beeindruckend in den höheren Zusammenhang gebracht und moderiert von Dr. Gunter Friedrich.
Insgesamt war die Veranstaltung ein starker Raum der Kommunikation, die zu verpassen einem Mangel des Schicksals gleichkommt.