
Mi, 03.03.2010 Seelenfragen der Gegenwart Zwei Vorträge
Das Ich-Paradox
mit Prof. Dr. Karen A. Swassjan, Dr. Gunter Friedrich
Zu was sage ich „Ich“, wenn ich zu mir Ich sage?
Wir leben, ohne zu wissen, wer wir nach unserem tiefsten Wesen sind. So gelingt es uns auch nicht, Sinn und Aufgabe unseres Daseins wirklich zu verstehen.
Prof. Dr. Swassjan
schreibt zu seinem Werk „Das Ich im Labyrinth der Identitäten“, das auch in deutscher Sprache erscheinen soll: „Das Problem des Menschen, sein Paradoxon, ist, dass er „ist“, bevor er weiß, „was“ er ist. Als einziges Wesen ist er fähig – und insofern auch dazu berufen – die Welt im Allgemeinen wie im Besonderen zu erkennen und zu begreifen. Doch in seinen Bemühungen darum stolpert er über den Versuch, sich selbst als Erkennenden zu erkennen.“
Von der Antike bis zum Mittelalter versuchte man, den Menschen durch das Göttliche zu erklären und seit Beginn der Neuzeit tendiert man dahin, ihn durch das Tierische zu begreifen.
Prof. Swassjan versucht, diese Polarität aufzuheben. „Gelingt es uns nicht, den Menschen aus seinem innersten Wesen heraus in adäquater Weise als Mensch zu verstehen, so wird die genannte Polarität schon sehr bald nicht mehr die zwischen Gott und Tier sein, sondern die zwischen Tier und Maschine.“
Dr. Gunter Friedrich
spricht über Identitätserfahrungen auf einem Weg des spirituellen Suchens.
In einem anschließenden Gespräch besteht Gelegenheit zu Fragen und Stellungnahmen.
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