
31. Januar 2010 von Hermann Achenbach
Johann Heinrich Ferdinand Olivier: Schönheit
Was Schönheit wird genannt im Erdentale,
Was in die Seele Wonneschauer gießet,
Was sich im Hyazinthenkelch erschließet
Und golden glüht am blauen Sternensaale, –
Es ist der Glanz und Widerschein vom Strahle
Der aus der hohen Gottesstadt entsprießet
Und liebend auf die Welt hernieder fließet
Im Lobgesange himmlischer Chorale.
Zum Prisma wird auch manches Herz erhoben,
Dass sich in ihm der heil´ge Schimmer breche,
Verherrlicht in bunten Farbentönen;
Den Strahl, den Unsichtbaren, der von oben
Sich naht, gestaltet´s um, damit er spreche
Vom Vaterhause zu den Erdensöhnen.
Gemälde: Elli Vincon Abbildung: Johann Heinrich Ferdinand Olivier, gen. der Jüngere (* 1. April 1785 in Dessau; † 11. Februar 1841 in München) war ein deutscher Maler und Grafiker. Künstlerisch stand er den Nazarenern nahe.
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