Bild: Wo du nur hinsiehest, da ist Gott
1. Juni 2021 von Frank Saß

Wo du nur hinsiehest, da ist Gott

Vor fast 400 Jahren schrieb der Görlitzer Philosoph und Mystiker Jacob Böhme (1575-1624) die nachfolgenden Zeilen, die auch in unserer Zeit des Erwachens ihre Aktualität nicht eingebüsst haben:

Also ihr Menschenkinder, seid allhier sehend und nicht blind. Merkets doch, was euch geoffenbart ist. Es geschieht nicht vergebens. Es ist was dahinter, schlafet nicht, es ist Zeit. Sehet doch, was das Wesen aller Wesen ist. Diese Welt ist aus dem Ewigen ausgeboren. Weil wir nun solches wissen, was wir sind, und dass es uns Gott lässt wissen, so mögen wir nur zusehen, und was Gutes aus uns gebären, denn wir haben das Centrum Naturae in uns. Machen wir einen Engel aus uns, so sind wir das. Machen wir einen Teufel aus uns, so sind wir das auch. Wir sind allhier im Machen in der Schöpfung, wir stehen im Acker. Denn du darfst nicht sagen: Wo ist Gott? Höre, du blinder Mensch, du lebst in Gott und Gott ist in dir: und so du heilig lebst, so bist du selber Gott. Wo du nur hinsiehest, da ist Gott.

Foto: LR Bilderpool

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