
17. September 2008 von Dr. Klaus Bielau
Vom Warten und vom Paradies
1
Wir sind es gewohnt zu warten
seit alten Tagen –
auf den Prinzen
auf die Prinzessin
auf das versprochene Paradies eben. –
Wir warten, warten
ohne Zuversicht im Herzen –
warten und warten –
und so trocknet es langsam aus – das Herz
bis es zu Stein geworden in deiner Brust,
oh glückloses Geschöpf, das sie Mensch nennen.
2
Worauf bloß warten wir
da wir erstickt
da wir verdurstet
da wir zu Stein geworden?
Wie viele Tode brauchen wir? –
Erwarten wir immer noch
den Prinzen, die Prinzessin,
die da kommen sollen am Ende der Tage
uns an die Hand zu nehmen
in den Himmel zu führen?
3
Nach den vielen Toden
und endlosen Enttäuschungen
und zahllosen Narben
warten wir nicht länger mehr,
hören davon, dass es JETZT ist
das Paradies – – – – und hier.
Wir können den Erlöser treffen
den so lange, den so heiß ersehnten
den Quell vom Anbeginn
das Licht vom Anbeginn. – – – –
Der Quell und das Licht –
sie sind, sie warten
IN UNS – – – –
Und da nun fängt ein neuer Atem an,
eigenständig, frei
im Äther der Weltseele
und wird geboren ein neues LEBEN,
Leben in feuriger Gegenwart.
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