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30. Mai 2012 von Cornelia Vierkant

„Ich will mal eben die Welt retten!“

Kürzlich hörte ich im Radio einen Schlager mit dem Text: „Ich will mal eben die Welt retten und gleich danach komme ich zu dir.“ Das klingt einleuchtend. Denn wer möchte in unserer Zeit nicht die Welt retten? Viele Menschen haben den Wunsch, die gegenwärtigen Verhältnisse auf der Erde zum Positiven zu verändern. Davon sind sie beseelt. Sie denken nicht nur an sich und an heute, sondern auch an die Kinder, die hier auf der Erde auch in Zukunft eine Lebensqualität vorfinden sollen, in der sie sich mit Körper, Seele und Geist entfalten können.

Aber wie soll diese Welt mit Erscheinungen wie dem Klimawandel, der atomaren Bedrohung, dem Cyberkrieg, den unerklärlichen Bakterien- und Virenattacken, der materiellen und geistigen Armut sowie dem Raubbau an der Menschlichkeit und der Natur gerettet werden?

Wenn ich mir diese Frage stelle, erkenne ich, dass ich wie ohnmächtig diesem Geschehen gegenüber stehe.

Was kann ich tun? Kann ich irgendetwas retten? Natürlich versuche ich, mit meiner Familie, mit Freunden, dem sozialen Umfeld und den Gegebenheiten in meinem Leben so gut wie möglich auszukommen und, wenn es notwendig erscheint und erbeten wird, auch Hilfestellungen zu geben. Aber mit solchen kleinen Schritten wird die Welt nicht gerettet. Mein Einfluss selbst auf meine nächste Umgebung ist auch bei größter Anstrengung unzulänglich.

Kann ich denn auf andere hoffen?

Unser Leben unterliegt dem Aufblühen und Vergehen. Der Verfall ist unabwendbar, niemand kommt am Tod vorbei. So versuchen die meisten, das Beste aus ihrem Leben zu machen und denken primär an sich und an die, mit denen sie sich verbunden fühlen.

Allerdings breitet sich auch die Empfindung aus, dass mit dem Tod noch nicht alles vorbei ist. Auch bei mir hat sie sich als innere Gewissheit eingestellt.

Ich bin auf die Lehre gestoßen, dass ich einen göttlichen Funken in mir trage, der unsterblich ist und der, wenn er entflammt wird, meine Existenz zu vollenden vermag.

So habe ich einen Weg gesucht, der den göttlichen Aspekt in meinem Innern zur Entfaltung bringen kann.

Ich spüre, dass es möglich ist, in dem seelischen Feld einer Gruppe Gleichgesinnter den „inneren Menschen“, den „Seelenmenschen“, aus dem göttlichen Keim heranwachsen zu lassen. Er ist der „Andere“ in mir. Er lebt aus anderen Werten, aus Ewigkeitswerten.

Als Menschheit sind wir Teil eines Ganzen, das unsterblich ist. Alles, was wir erkennen, ist in fortwährender Veränderung. Doch alle Wandlungen geschehen vor einem Hintergrund, der fest steht, unveränderlich, und der auch Teil von mir ist.

Daraus kann ich Kraft schöpfen. Ich bemühe mich, innerlich und äußerlich oft in die Stille einzutreten. Mein Lebensschwerpunkt verändert sich dadurch. Das Innere wird tragend.

Bei den bedrohlichen Einflüssen in unserer Zeit vermittelt mir das Kraftfeld einer Gruppe, in der ein solcher Weg gegangen wird, stärkende Impulse und die Information, dass eine befreiende Seelenverwandlung möglich ist.

Gemäldeausschnitt: Mathias Grünewald Kreuzigung

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