Wir lernen einen sehr netten, sympatischen Menschen kennen.
Wir sind offen und neugierig wie eine Kinderseele,
staunend, glaubend an diesen Menschen,
sensibel auf jedes Wort lauschend.
Wir sind in einen Zauber eingehüllt.
Wir fühlen uns erhoben, wenn wir mit ihm durch einen Park gehen.
Wir sehen eine Rose wie neu, ihr Duft ist intensiver.
Alles, was wir wahrnehmen, möchten wir ihm sofort mitteilen, wir möchten mit ihm teilen.
Wir verspüren nicht einmal mehr unsere Lebenslast, seit Äonen gesammelt.
Mit der Zeit lernen wir diesen neuen Freund näher kennen,
können ihn einschätzen,
wir sind weniger verletzlich.
Die Faszination nimmt ab und fängt an, dem Gewohnten Platz zu machen.
Wir beginnen ihn in Schemata einzuordnen.
Er wird nach und nach in die Gewohnheitsschubladen – Menschentypus, Charakter, Schwächen, Stärken…, alles, was den Menschen gefangen nimmt – hineingeschoben.
Wir erwarten nichts Neues mehr von ihm.
Wir haben abgeschossen, wir sind wie zugeschlossen.
Wo ist das Offene geblieben?
Wo ist das Unvoreingenommene geblieben?
Gibt es noch die Einzigartigkeit?
Den Zauber?
Wir beginnen uns, vor dem geliebten Menschen zu schützen, anstelle uns ihm erneut zu öffnen.
Ist es Angst?
Unsere Offenheit wird eingeschlossen in Alltagsgewohnheiten, Gesellschaftsverpflichtungen, denen wir in Ängsten nachgehen und hinter Masken, die wir aufsetzen, um nur ja nicht erkannt zu werden, de-maskiert.
Im Kerker eingeschlossen nun sitzt dieses Licht der Liebe.
Und so hat über unendlich lange Zeiträume auch das Ich, die Persönlichkeit, den göttlichen Funken in uns eingekerkert.
Gottes Gnade besteht darin, dass er uns diesen Funken von Anfang unserer Erdenreise an mitgegeben hat, von dem Ich unantastbar.
Gott weiß,
dass wir an Lebenserfahrungen reifen,
dass die Lebensernte in uns wächst,
dass wir Weisheit erringen,
dass wir einst an die Grenzen des irdischen Bestehens heranreichen werden.
Das Anklopfen des Göttlichen in uns, zuerst ganz zart und unmerklich, mit der Zeit immer lauter und bestimmter, werden wir einst wieder wahrnehmen und eine Antwort darauf finden.
Wir antworten dem Licht der Liebe.
Foto: Silke Kittler
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1 Kommentar
Klaus Redlingshöfer
danke für diesen wundervollen Beitrag, passt genau in meine Lebenssituation…
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Klaus Redlingshöfer
danke für diesen wundervollen Beitrag, passt genau in meine Lebenssituation…